G A L E R I E    K A R I N    S A C H S
 
 

MARIJN AKKERMANS

”...and amongst others; the matter of the Teddybear”

 
5. März - 8. April 2005


Ich zeichne kleine und große Figuren. Die großen Figuren sind männliche oder weibliche Archetypen. Ihre Gesichter sind deutlich gezeichnet und ihre Charaktere haben eine eindeutige gesellschaftliche Funktion, wie Kampfpilot, Arzt, Soldat, Geschäftsmann, Araber, Hausfrau, ”whitetrash”, Söldner etc. Gewöhnlich sind die Charaktere passiv. Die kleinen Figuren kann man weniger klar definieren, sie sind die Protagonisten und nehmen damit eine Position ein, als Mittler zwischen den großen Figuren und dem Betrachter.
Der erste Eindruck der großen und kleinen Figuren führt leicht zu einem vorschnellen Urteil. Die großen Figuren sind angst einflößend und bösartig, die kleinen sind verletzlich und unschuldig. Aber die Dinge sind nicht immer so wie sie erscheinen.
Ist die große Figur wirklich der große “Bösewicht” und undurchschaubar oder ist er oder sie eigentlich der Held, der bewundert wird oder spielt vielleicht sogar die kleinere Figur mit der größeren?
Der Ursprung meiner Arbeit liegt in Empfindungen. Dieses Gefühl ist verbunden mit einem fast (kindischen) Verlangen nach einem eindeutigen Helden oder Heiligen. Es spielt auch mit dem Argwohn und Spott gegenüber diesen Regungen. In der “Teddybear Convention” Serie von 2004/2005 geschehen ziemlich grausame Dinge (in früheren Zeichnunge ist diese Grausamkeit noch nicht direkt sichtbar), aber die Gesichter der Figuren zeigen in keiner Weise, dass etwas Erschreckendes geschehen ist. Es ist als wäre es normal und eher beiläufig geschehen. Eine Figur scheint den abgeschnittenen Kopf eines Mannes an den Körper eines Teddybären zu nähen, während sie Nickelodeon im Fernsehen schaut.
Die Mischtechnik aus Bleistift, Buntstift, Tusche, Acryl etc. bietet mir die besten Möglichkeiten für meine Zeichnungen. Erst durch Die Verbindung der verschiedenen Techniken entsteht eine Mehrdeutigkeit, die die inhaltlichen Absichten klarer hervorbringt.
In anderen Arbeiten habe ich nur mit Buntstift gezeichnet. Die Schraffierungen des Farbstifts lassen die Zeichnungen unschuldiger erscheinen und gleichzeitig, in Verbindung mit dem eigentlichen Bildinhalt, wird damit eine Mehrdeutigkeit geschaffen.
(Text: Marijn Akkermans)
 



 

o.T, 2004, aus der Serie
The Teddybear Conventions”,
Buntstift, Acryl, Filzstift,
Tusche auf Papier, 150 x 251 cm