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CHANTAL MICHEL „Das historische Gedächtnis mit seiner toten Zeit ist die Zukunft" 20. Juni bis 4. August 2007 Chantal Michel
hat ein halbes Jahr im leer stehenden Hotel Schweizerhof verbracht.
Das Resultat davon sind ebenso melancholische wie schöne Foto, –
und Video Arbeiten.
Entstanden sind Bilder, die Stillstand und Leere thematisieren.
Die Künstlerin bewohnt die ausgewählten Räumlichkeiten
als eine andere ihrer
selbst und realisiert Werke, die ebenso ausdrucksstark wie poetisch
verspielt sind. Das Anmutige der Bilder ist nicht zu trennen von einem
berührenden Gefühl der Einsamkeit. Der kompositorische
Ausgleich zwischen Figur und Raum korrespondiert mit der Balance
zwischen dem schönen Schein und der erhabenen Traurigkeit, die von
den in der Zeit still stehenden Räumen ausgeht.
Michels Kunstfigurengeben sich in dieser Umgebung nicht entspannt,
sondern eher verkrampft. Die eine liegt verdreht im Bett, die
nächste sitzt
allein an einem großen Tisch während wieder eine andere den
Kopf unter einem
Pseudo-Chemineé in die Wand steckt. Die vorgefundenen Möbel
treten dadurch
in Dialog mit ihrem eigenen, durch die Intervention der Künstlerin
veränderten
Abbild.
Von einer
Selbstinszenierung mag Chantal Michel nicht reden denn es geht mir
im Gegenteil darum, mit meinen Figuren ein stimmungsmässiges
Äquivalent
zum Raum zu finden und sie als gleichwertige Bestandteile in die Szenen
einzubringen.
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