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GÜNTHER SELICHAR "Neue fotografische Arbeiten" 22. Januar - 26. Februar 2005 Die Bilder sehen aus wie Malerei, sprechen über neue
Medien und sind Fotografien: Abbildungen einer "Mediengrammatik",
welche an der hauch-dünnen Grenze zwischen gegenständlich und
abstrakt liegen, was letztlich zeigt, dass solche Kategorien vielleicht
obsolet geworden
sind. (Günther Selichar) Seit knapp zwei Jahrzehnten arbeitet der österreichische Künstler Günther Selichar (*1960) an der Schnittstelle von Fotografie und Malerei und reflektiert hierin auf einem hohen ästhetischen und analytischen Niveau die medialen Produktionsbedingungen von Bildern. Selichar konzipiert seine Ausstellung THIRD EYE in der Landesgalerie als seine bisher umfassendste Museumsausstellung, in der er ausgewählte Werkgruppen seit den 1980er Jahren mit aktuellen Serien verbindet. Zuletzt entstand die Serie "Exposures", bei der Selichar die Leuchtmittel verschiedener Lampen fotografierte. Immer wieder geht es bei der Wahrnehmung der Arbeiten des Künstlers um das Gegensatzpaar von Malerei und Fotografie ? etwa um die malerische Wirkung von Fotografie oder zuletzt die Beobachtung eines neuen Reduktionismus des fotografischen Mediums. Ein ähnlicher Prozess begleitete auch die Einschätzung bisheriger Konzepte Selichars. Er selbst rückte in einem Text von 1996 die Analyse massenmedialer Grundparameter in das Zentrum seiner Beschäftigung mit Fotografie; ihm ginge es um Faktoren inhaltlicher und formaler Natur, die wesentliche Ingredienzien für die Konstruktionsmacht von Massenmedien bilden würden. Selichars Fotografien sind im gleichen Augenblick ebenso sachlich-dokumentarisch wie malerisch-abstrakt. Referenz und Wirkung bedingen ein fotografisches Bildergebnis, das die Dekonstruktion des Motivs mit der Konstruktion einer imaginierten Wirklichkeit verbindet. (Text: Dr. Martin Hochleitner, in: Ausstkat. "Third Eye", Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz) |
 exposure c, c-print/alucobond, 2002/03, 95 x 303 cm |